Die Be 3/5 war eine 1917 von den SBB bestellte Probelokomotive, die auf der Gotthardbahn zum Einsatz kommen sollte.
Die von der
Maschinenfabrik Orlikon (MFO) entwickelte Lokomotive war allerdings eine reine Fehlkonstruktion. Sie konnte die im Pflichtenheft geforderten
Leistungen in keiner Weise erfüllen.
Für den Einsatz am Gotthard war die Maschine zu schwach. Für den Betrieb im Flachland hingegen
war sie gegenüber den Dampflokomotiven A 3/5 zu langsam.
Das Fahrwerk der Lok bestand aus drei im Lokrahmen gelagerten Triebachsen.
Am Rahmen angelenkt waren zwei in Bisselgestellen geführte Laufachsen.
Der Antrieb erfolgte durch zwei im Lokomotivrahmen gelagerte
Fahrmotoren, die über einen Gleitstein die mittlere Triebachse und über Kuppelstangen die zwei äusseren Triebachsen antrieben. Das
Prinzip wurde später bei den Ae 3/6 II übernommen.
Die Lokomotive war zwar mit einer Vielfachsteuerung ausgestattet, ob diese
aber je ausprobiert wurde, ist nicht bekannt.
Nach der Ablieferung 1919 wurde die Lok vor Zügen aller Art eingesetzt. Nach mehreren
aufwendigen Reparaturen und einer Kollission 1959 wurde sie als Heizlok verwendet. Ab 1963 diente sie als Hilfswagenlokomotive, Heizlokomotive,
Depottransformator und Druckluftspender und ab 1968 als Übungsobjekt für die Aufgleismannschaften des Depots Lausanne.
Im November
1973 schliesslich wurde sie in Yverdon abgebrochen.